Flüchtende am Ärmelkanal

Migration

Abschiebungen nach Ruanda? Britisches Oberhaus ist dagegen!

Stand
AUTOR/IN
Hans Liedtke
Hans Liedtke  NEWSZONE
Alina Surawicz
Portraitfoto von Alina Surawicz

Eigentlich wollte Großbritannien illegale Migranten nach Ruanda abschieben - das hat das britische Oberhaus jetzt aber gestoppt.

Die Mehrheit im britischen Oberhaus war am Montagabend dafür, dass die Regierung erst nachweisen müsse, dass Ruanda ein sicheres Aufnahmeland ist. Damit ist das neue Gesetz vorerst gestoppt. Die Mehrheit des anderen Teils vom Parlament - das Unterhaus - hatte letzte Woche dafür gestimmt.

Das könnte das Ruanda-Gesetz bewirken:

  • Geflüchtete sollen aus Großbritannien nach Ruanda geschickt werden
  • Ihr Asylantrag soll dabei nicht geprüft werden
  • Ruanda muss dafür als sicheres Drittland eingestuft werden
  • Davon erhofft sich London eine abschreckende Wirkung
  • Mit Ruanda gibt es dafür bereits eine Vereinbarung
Newszone-Logo

Ruanda-Gesetz in England

Dauer

Beitrag von Christoph Prössel

Ruanda ist vielleicht nicht safe für Menschen

Oppositionspolitiker und Menschenrechtsaktivisten sind gegen den Plan. Der Grund: Die Menschen, die abgeschoben werden, könnten in Ruanda nicht sicher sein. Die UN befürchten zum Beispiel, dass es in Ruanda nicht für alle ein faires Asylverfahren gibt und Menschen aus der LGBTIQ+-Community diskriminiert werden könnten. Außerdem besteht die Gefahr, dass Ruanda die Menschen in ihre Herkunftsländer abschiebt und sie dort verfolgt werden. Das wäre auch gegen britische Gesetze. Deswegen hat ein Gericht die Abschiebungen nach Ruanda verboten. Um das möglich zu machen, will die Regierung die Gesetze ändern.

Mehr News checkst du hier:

Quellencheck

Wo haben wir unsere Infos her? Wir sagen es dir!

Die AFP (Agence France-Presse) ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel dpa, Reuters, AP und SID.

NGO steht für “Non-Governmental Organisation”. Übersetzt bedeutet das Nichtregierungsorganisation. Das sind private Organisationen - meist Vereine oder Stiftungen - die gesellschaftliche Interessen vertreten und unabhängig von einer Regierung oder einem Staat arbeiten. Bekannte Nichtregierungsorganisationen sind zum Beispiel Stiftung Warentest, Amnesty International oder Greenpeace.

Wenn Personen, Vereine oder Unternehmen Neuigkeiten direkt kommunizieren, dann ist das eine Quelle für uns. Das können zum Beispiel exklusive Interviews oder Pressemitteilungen sein. In der Regel kennzeichnen wir bereits im Text, auf welche Quelle wir uns konkret beziehen – vor allem dann, wenn es keine zweite unabhängige Bestätigung zu der Neuigkeit gibt.

Auch andere Medien und Webseiten können für uns Quellen für News sein. Das sind zum Beispiel Seiten, die sich nur mit einem Themenbereich beschäftigen und deshalb Spezialisten in dem Bereich sind. Für Seiten wie hiphop.de oder raptastisch.net arbeiten zum Beispiel Musik-Journalisten, für Webseiten wie golem.de oder t3n.de Technik-Journalisten.

Most Wanted